Der Familienwandertag des Jahres 2017 sollte nach dem im Vorjahr erfolgreich erprobten Muster stattfinden und wieder als Oktoberfest auf dem Bolzplatz mit Speis und Trank für Wanderer und Nichtwanderer enden.
Wie schon so oft wurde der Autor dieses Textes um die Ausarbeitung einer weiteren Wanderstrecke von und nach Reininghausen gebeten. Ich denke, dass ich den Umstand, diese Aufgabe gerne zu übernehmen, nicht betonen muss.
Ja, ab Reininghausen und wieder zurück ins Dorf, verkehrsarm und landschaftlich reizvoll ist kein Problem, wenn man bereit ist, die Wanderung als sportliche Herausforderung zu betrachten. So wurde es in diesem Jahr eine Strecke durch den Kehrberg nach Windhagen und über Niedernhagen wieder zurück. Eine Vorabbegehung bestätigte meine Vermutung, dass die geplante Strecke keinesfalls kinderwagentauglich, die Wegebeschaffenheit streckenweise durchaus grob und das Streckenprofil wirklich sportlich genannt werden kann. Diese Hinweise fanden allerdings keine Erwähnung in der Einladung an die Dorfgemeinschaftsmitglieder.
Am 23.09. kurz vor 14:00 Uhr bei bestem Wanderwetter stand ich dann in in gespannter Erwartung am gewohnten Treffpunkt am Würdener Hof, ob ich wohl alle wanderwilligen auf die geplante Strecke mitnehmen könnte oder noch spontan Änderungen an der geplanten Strecke vornehmen müsste. Bis zum Start um 14:00 Uhr trafen immer mehr hochmotivierte Wanderer ein und ich konnte zufrieden feststellen, dass ich jedem Teilnehmer die Bewältigung der Strecke zutrauen würde.
Durch das Grotenbachtal hinauf zum sogenannten Kreuzweg und nach einer kurzen Sammelpause weiter nach Windhagen fanden wir uns bald in der Burgstraße in Windhagen wieder. Die kurze Rast dort lenkte unsere Aufmerksamkeit auf einen offensichtlich frisch dort aufgestellten unverschlossenen Stahlschrank. Männlicher Forscherdrang und weibliche Neugier führten dazu, festzustellen, worum es sich bei dem Objekt handeln würde. Die Öffnung der Türe bestätigte die Vermutung, dass es sich um einen ausrangierten Schaltschrank handelte, der zum öffentlichen Büchertauschschrank umgewidmet wurde. Eine Woche später konnte man von der Aufstellung des Schranks in der Zeitung lesen.
Der Weg aus Windhagen hinaus führte durch die Löhestr. wieder in den Wald, über die Verlängerung der Nächtenstraße hoch auf den Höhenweg kurz vor Kalsbach. Dort bot sich die Möglichkeit, die Wanderung etwas abzukürzen, die von einigen wenigen Wanderern auch aus unterschiedlichen Gründen genutzt wurde. Unsere Strecke führte uns von dort auf einem Abschnitt der traditionellen Silvestercrosslaufstrecke nach Niedernhagen in den Rohlandweg. Der Zufall bescherte uns dort noch ein „offenes Gartentürchen“ und einige Wanderer nutzten die Gelegenheit zur Besichtigung eines sehr liebevoll angelegten Gartens.
Im weiteren Verlauf der Strecke über die bereits auf dem Hinweg begangene Wegkreuzung zurück nach Reininghausen wurde mir von verschiedenen auch im Detail Ortskundigen versichert, auf dieser Wanderung teilweise absolut unbekannte Wege gegangen zu sein.
Zu welchem Zeitpunkt wir dann genau auf dem Bolzplatz an der Mittelstraße ankamen, kann ich noch nicht einmal schreiben, aber die Frauen und Männer, die sich dort um die Bewirtung gekümmert haben, waren für den Ansturm der durstigen Wanderer bestens gerüstet.
Bei bayerischem Bier, Weißwürscht, Leberkas und Brezen fand der Tag für Wanderer und Nichtwanderer ein fröhliches Ende im Zelt und um das Lagerfeuer auf dem Bolzplatz.